Dienstag, 30. Oktober 2018
Auf Wiedersehen Wien!
Servus liebes Tagebuch,

Ich kann und will es noch nicht glauben... unsere Zeit in Wien ist vorbei. Die vier Wochen sind schneller vorbei gegangen als ich gucken konnte und es war eine wirklich wunderbare Zeit. Vielleicht kann ich meine gesammelten Eindrücke vermitteln...

Zuerst ein paar Sachen allgemein über den Tiergarten Schönbrunn:

Der Tiergarten liegt in Wien im 13. Bezirk Namens Hietzing und grenzt an den Schlossgarten Schönbrunn. Mit 17 ha ist der Zoo nicht riesig, beherbergt trotzdem über 700 Tierarten und fast 9000 Individuen. In 13 Revieren arbeiten etwa 80 Tierpfleger, weshalb die Pfleger viel Zeit für Tiertraining etc. haben, aber dazu später mehr.
Jedes Jahr besuchen über 2,2 Millionen Besucher die zoologische Einrichtung. Von diesen Zahlen können die Zoos in NRW nur Träumen.
Er gilt als der älteste Zoo der Welt und wurde bereits mehrmals als „bester Zoo Europas“ ausgezeichnet. Das Beeindruckende daran ist, finde ich, dass die meisten Gebäude äußerlich nicht verändert werden dürfen, da sie durch das Weltkulturerbe geschützt sind. Das gibt dem ganzen Zoo einen sehr besonderen Flair und aus alten kleinen Gehegen sind wirklich moderne Tieranlagen entstanden.
Mit dem Motto „Tiere sehen, Arten schützen“ hat sich der Zoo den Artenschutz auf die Fahne geschrieben. Das gelingt dem Tiergarten auch erfolgreich zum Beispiel durch das Nachziehen vom Großen Panda.
An sich könnte ich nun noch Einiges über die Geschichte des Zoos erzählen, aber ich denke es waren nun einmal genug Daten und das Internet verrät ja bekanntlich auch genug zur Geschichte, wenn man danach sucht.

Nun aber zu meiner Zeit im Zoo.

In meinen ersten beiden Wochen war wirklich viel Neues dabei, da wir in Gelsenkirchen wenig bis gar keine Aquarien haben. Natürlich war ich davor für zwei Monate in der Aquaristik in Bochum, aber in Wien läuft das ganze irgendwie nochmal anders ab. Besonders die Quallenzucht kannte ich noch gar nicht und auch viele neue Fischarten sind mir begegnet, unter anderem auch Giftfische. Durch das wirklich kompetente Team habe ich sehr viele Informationen mitnehmen können, was mir garantiert auch bei meiner Prüfung helfen wird.
Aber auch meine dritte und vierte Woche waren einfach super. Durch die viele Zeit, welche die Pfleger aufgrund der guten personellen Besetzung dort meist haben, konnte ich in diesen beiden Wochen wirklich tolle Tier-Mensch-Beziehungen sehen und habe auch selber diese ein Stück weit erleben dürfen.
Allerdings unterscheidet sich hier die Arbeit sonst nicht wesentlich von dem, was ich aus Gelsenkirchen kenne. Zum Beispiel wird in Gelsenkirchen noch richtig der Stall mit Stroh eingestreut und gemistet, während die Ställe in Wien nur mit Sägespäne eingestreut werden. Das ist natürlich einfacher zum Sauber machen, allerdings auch etwas Verschwendung, finde ich. Eine weitere Sache, welche mir noch fremd war: Die Mistkübel und Wege werden von den Pflegern sauber gemacht.
Wirklich beeindruckend ist das umfangreiche Tiertraining in den Revieren. Dadurch, dass eine spezielle Tiertrainerin eingestellt ist, welche das Ganze koordiniert, sind tolle Fortschritte zu beobachten.
Was die Ausbildung in Österreich angeht, ist es ja doch etwas unterschiedlich zu der in Deutschland. Zum einen weil es mehrere Wege gibt die Ausbildung zu absolvieren und auch weil es kein Unterschied gibt zwischen Heimtier-, Labor-, und Zootierpfleger wie bei uns. Der Beruf kann wie bei uns in einem Betrieb absolviert werden mit Blockunterricht, welcher jedes Jahr 10 Wochen Beträgt. In dieser Zeit muss ein Tag in der Woche ein Praktikum entweder im Zoo, Tierheim und Labor gemacht werden.
Der zweite Weg ist über eine rein Schulische Ausbildung, welche selber bezahlt werden muss. Diese geht ebenfalls 3 Jahre lang.
Der dritte Weg ist über den zweiten Bildungsweg und dauert 2 Jahre lang. Dabei wird auch im Betrieb 2 Jahre Praxiserfahrung gesammelt um anschließend einen Theoriekurs zu besuchen.
Nach der Ausbildungszeit machen alle die selbe Abschlussprüfung.

Unserer Zeit privat in Wien ist auch noch ein paar Sätze wert.

Mit unserer kleinen Wohnung im 10. Bezirk waren wir nicht im schönsten Teil von Wien, aber trotzdem war es einfach super. In unserer Wohnung hatten wir alles was wir brauchten um gut zu leben und um in die Innenstadt zu kommen, hatten wir eine gute Anbindung mit den „Öffis“, welche sehr oft fahren und gleichzeitig auch sehr peisgünstig sind. Daran kann sich der VRR gerne mal ein Beispiel nehmen.
Sonst kann man in Wien einfach überall etwas Neues entdecken, von Museen über Kneipen bis zum Naschmarkt. Auch nach vier Wochen haben wir noch längst nicht alles gesehen.
Insgesamt kann man über die Wiener sagen, dass sie ein recht entspanntes und humorvolles Völkchen sind. Die sprachlichen Schwierigkeiten sind nach einigen Tagen auch nicht mehr vorhanden, sondern eher durch Scherze ersetzt worden.
Auch die Zeit mit meinen WG- Mitbewohnern habe ich sehr genossen, wir hatten viel Spaß und haben einiges zusammen Unternommen.

Im Endeffekt hatte ich eine richtig gute Zeit in Wien und nehme einiges aus diesem Praktikum mit. Sowohl was die Ausbildung angeht wie auch privat. Ich kann jedem, der die Chance hat so ein Praktikum zu machen, nur ans Herz legen sie auch zu nutzen, denn auch das WG Leben und in einer fremden Großstadt zu sein ist zwar eine große Herausforderung, aber diese zu meistern ist großartig.

Das war's erstmal von mir,

Liebe Grüße
Marion

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