Montag, 15. Mai 2023
Calanques
Am Wochenende war ich zum ersten mal seit Schottland wieder Campen. Endlich! Ich liebe es einfach draußen zu sein, im Rhythmus der Natur zu leben und an der frischen Luft zu sein. Das war auch ein Grund für meine erste Berufsausbildung als Bäuerin oder Landwirtin.
Ziel war Cassis an der Küste. Ein Touristenörtchen, das jetzt in der Vorsaison zu einem noch erträglichen Maße von Touristen überlaufen ist. Für mich bietet es den Ausgangspunkt zu einer kleinen Wanderung zu den Calanques. Die Calanques, zumindest die im Südwesten von Marseille, sind tiefeinschneidende Meeresbuchten, die mittlerweile im Rahmen eines Nationalparkprojektes geschützt werden. Der Zugang ist entweder zu Fuß oder mit dem Boot vom Wasser her. Wer wandert, sollte festes Schuhwerk tragen! Das ist kein Sonntagspaziergang zum Strand, sondern raffes Terrain. Aber der Ausblick lohnt die Mühen.
Ich bin extra früh los, um möglichst wenig Leuten zu begegnen und der Hitze zu entgehen und mein Plan ging auf.
Einmal schwimmen im türkisblauen, noch recht kalten Mittelmeer war ich auch. Es war salziger als ich es in Erinnerung hatte, aber das letzte Mal ist auch bestimmt zehn Jahre her.
Auf dem Weg zurück bin ich mit dem Zug durch Marseille gefahren. Es soll ja seine schönen Ecken haben, die verstecken sich aber definitiv abseits der Bahnstrecke. Was ich bisher gesehen habe erinnert eher an ehemalige DDR-Städte wie Gera, Erfurt oder Jena mit ihrem Plattenbaucharme. Aber ich werde Marseille noch eine Chance geben und in den nächsten Wochen nochmal in andere Stadtteile vordringen.

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Aubergine, Courgette, Paprika und Tomate
Die Superstars der Küche der Provence! Meist in Kombination mit Oliven(öl), Thymian, Rosmarin, Knobi und den universellen Zwiebeln.
An diesen Zutaten kommt man hier nicht vorbei. Bei uns in der Bäckerei haben wir in verschiedenen Abwandlungen Pizza, Panini, Salat und Frittas damit.
Als Kind hätte ich dem Ganzen sehr skeptisch gegenüber gestanden. Aubergine und Oliven sowie Gewürze, ausgenommen Salz und Pfeffer, sind nicht gerade weit verbreitet in der Sauerländer Hausmannskost. Und auch wenn die Abneigung gegenüber Oliven geblieben ist, habe ich doch mittlerweile meinen geschmacklichen Horizont erweitert und dabei unter anderem die Aubergine kennen und tolerieren gelernt. (Hat ja jetzt auch nicht so viel Eigengeschmack.)
Was mich ein wenig überfordert in den französischen Supermärkten ist die Auswahl. Alleine die Käseabteilung füllt mit Leichtigkeit eine Düsseldorfer Stadtfiliale von Netto oder Rewe. Dasselbe gibt es dann nochmal für Fleischaufschnitt und Wein. Nicht selten gibt es noch eine Drogerie-, eine Elektro- und eine Bekleidungsabteilung und Produkte, die man bei uns im Baumarkt findet. Dementsprechend groß sind hier die Discounter. Da kann man sich schon Mal verlaufen. Beim ersten Einkauf habe ich glatt die Orientierung verloren und war am Ende überzeugt, ich hätte alle Gänge und Regale gesehen und es gäbe keine nichtalkoholische Getränkeabteilung! Die Franzosen trinken alle Wein, wer braucht da schon Wasser?! Beim nächsten Besuch bin ich dann aber doch in der Ecke gelandet.
Auch sehr gewöhnungsbedürftig ist, dass die Kassenbänder, die ich bisher gesehen habe, etwa nur ein Drittel so lang sind wie in Deutschland. Das führt dazu, dass der Franzose Weltmeister im Warenstapeln wird und die Kasssierer ihren Job mit Jengaspielen etwas aufpeppen können.
Sehr zu schätzen weiß ich immer die Schnelligkeit der deutschen Kassierer. Da kann kein anderes Land mithalten! Der Usain Bolt unter dem Warenscannern! Was mir im Ausland regelmäßig auf die Nerven geht, das ewige Anstehen an der Kasse, scheint hier niemanden so extrem zu stören. Vielleicht ist das die Mediterrane Gelassenheit.

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