Montag, 23. Januar 2023
Feierabend wie bei Oma
Heute nach der Arbeit sind wir der Empfehlung unserer Lehrerin Frau Wickenkamp nachgegangen und haben das Cafe Vollpension besucht. Und wir können sagen: ES LOHNT SICH!
Die Vollpension ist ein Cafe welches hauptsächlich von Senioren, Omas und Opas wie man sie kennt, geführt wird. Von außen kann man das Cafe schon von weitem erkennen, da ein großes Schild mit einer Oma daran hängt. Wenn man daran vorbei läuft kann man durch kleine Fenster in die winzige Backstube gucken und sieht die Omas in ihrem Element. Man kommt herein und denkt man betritt Omas Wohnzimmer. Überall stehen kleine Tische mit gemütlichen Sesseln und kleinen Sofas. Die alten unverputzten Backsteinwände sind geschmückt mit altmodischen Bildern, Strickbildern und Webereien. Auf den Fensterbänken steht kitschige Porzellandeko.
An der Theke kann man die Kuchenauswahl begutachten, von Käsekuchen über Walsnussbrownies bis Eierlikörtorte. Als wir am Tisch saßen, wurde uns direkt das Konzept der Speisekarte erklärt. Man kann hier verschiedene "Pakete" buchen. Diese beinhalten dann z.B. ein Stück Kuchen oder Buchteln mit unlimitierten Getränken, wie zum Beispiel Kaffe, Tee oder Limonaden. Innerhalb von 60 Minuten kann man so viel trinken, wie man mag.
Wir haben einen Topfen-Apfelkuchen und eine Portion Buchteln mit warmer Vanillesoße gegessen. Alles war super lecker. Dazu gab es Cappuccino und heiße Schokolade. Die Getränke wurden in alten Porzellantassen serviert, dass Porzellan war total durcheinander gewürfelt, genau so wie man es von früher kennt.
Die Atmosphäre war einfach super, wir wurden total freundlich bedient vom "Opa vom Dienst", so stand es auf seinem Namensschild. Die Leute haben einfach Spaß an ihrer Arbeit.
Die Konzeptidee ist einfach perfekt, so ein Cafe müsste es überall geben!
Wir danken Frau Wickenkamp für diesen Tip, hier kann man echt einen schönen Nachmittag wie bei Oma verbringen.
Unser Wochenende haben wir ingesamt sehr kulinarisch verbracht. Am Samstag morgen waren wir beim Paremi frühstücken, eine französische Boulangerie. Das Frühstück war unglaublich, wir können nur jedem der in Wien zu Besuch ist empfehlen dort frühstücken zu gehen. Die Auswahl reicht von frischen Croissants bis herzhaft belegte Baguettes und Brioche. Während man im Cafe frühstücke fahren die Mitarbeiter mit einem Wagen voller frisch gebackenem Gebäck durch den Laden vorne zur Theke, es riecht überall nach frisch gebackenem Brot, es war einfach perfekt. Das Preisleistungsverhältnis ist auch vollkommen in Ordnung.
Auch das Cafe Central haben wir besucht, dort mussten wir ca 20 Minuten anstehen, Wass aber vollkommen in Ordnung war, wir haben Glück gehabt, ein Mitarbeiter erzählte uns, dass manche Gäste bis zu zwei Stunden anstehen müssen. Hier gab es Traditionelle verschiedene Frühstücksangebote. Wir haben aber direkt zum Kaiserschman und Nusstörtchen gegriffen. Die Kaiserschmanportion war riesig. Das Haselnusstörtchen war auch sehr lecker. Von innen sieht das Cafe wunderschön aus, sehr altmodisch und einfach schön, sollte auch jeder mal gesehen haben.
Am Samstag Nachmittag waren wir bei der Zuckerlwerkstatt und haben eine Führung gebucht: "Vom Zucker zum Zuckerl". Dort konnten wir von vorne bis hinten beobachten wie Zuckerbonbons traditionell hergestellt werden, inklusive Kostproben. Die Führung war super gemacht und es war total interessant zu sehen wie der Zucker gezogen, geformt und und geteilt wird, gerade für uns Konditoren. Auch diesen Kurs können wir nur empfehlen.
Leider fliegt die Lea am Mittwoch schon nach Hause, daher geniessen wir die letzen Tage zusammen, der Abschied wird ihr schwer fallen, man hat ja doch alle Arbeitskollegen, die Umgebung und die Stadt Wien ins Herz geschlossen. Trotzdem freut man sich auch irgendwann wieder nach Hause zu kommen.
Wir senden viel Grüße aus Wien,
Lea und Eva

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Donnerstag, 19. Januar 2023
Es bleibt spannend
Unsere Woche startet auf dem Obersposten, wo wir uns mittlerweile schon ganz gut auskennen. Wir wissen jeden Morgen unsere Aufgaben und können diese schon selbständig ausführen. Danach geht es meistens an Torten schneiden, welche wir dann für den Verkauf verpacken.
Diese Woche haben wir verschiedene Torten eingesetzt, zb. Esterhazy-Torte, Sarah-Bernard-Torte, Kardinal-Schnitten und Topfen-Torte. Für die Topfentorte, werden zu erst die Tortenringe mit Folie ausgelegt und dann wird darein ein Biskuitboden hineingelegt. Dann wird die Topfenfüllung hergestellt, diese besteht aus Topfen, Zitronensaft, Vanillearoma, Eigelb, Sahne, Puderzucker und Gelatine. Die Sahne wird ausgeschlafen, aber nicht sehr fest. Die Gelatine wird eingeweicht und dann über der Flamme aufgelöst. Die anderen Zutaten werden dann verrührt und auf der Flamme auf Raumtemperatur gebracht. Darein wird dann die aufgelöste Gelatine gegeben (deshalb ist es wichtig, dass die Masse Raumtemperatur hat, damit sich die Gelatine nicht erschreckt und keine Klümpchen bildet. Unter diese Masse hebt man dann die Sahne. Wenn alles miteinander vermengt ist, verteilt man es auf die Biskuitböden und streicht es etwas glatt. Darauf gibt man dann einen zweiten Biskuitboden. Das ganze wird dann eingefroren, damit sie in den nächsten Tagen geschnitten, ausdekoriert und verpackt werden können.
Heute waren wir dann in der Backstube eingeteilt zum arbeiten, auf dem Teigposten.
Kurze Zwischeninformation: Die Backstube ist quasi ein separater Raum wo sich der Teigposten, der Anschlagposten und der Strudelposten befindet, dort stehen auch die Öfen und alles wird dort gebacken. Am Anfang haben wir gedacht, das die ganze Produktion die „Backstube“ ist, so ist es nämlich bei uns.
Auf jeden Fall haben wir uns sehr gefreut in der Backstube mitzuarbeiten, weil wir dort auch sehr viel Neues sehen und lernen konnten.
Angefangen haben wir mit Käsegebäck, eine Art Mürbteig mit Käse, Pfeffer und Paprikapulver. Diesen Teig haben wir ausgerollt, dann ausgestochen. Danach werden sie mit Vollei bestrichen und verziert mit Mohn, Mandeln oder Walnüssen und gebacken. Käsestangen werden aus Butterteig gemacht (Butterteig ist das gleiche wie Blätterteig, der Unterschied ist nur, das bei Butterteig auch nur reine Butter verwendet werden darf, bei Blätterteig dürfen auch andere Fette wie Öl oder Margarine verwendet werden). Der Teig wird ausgerollt und dann in dünne Streifen geschnitten und vor dem Backen mit Parmesan bestreut. So unscheinbar wie das Käsegebäck aussieht, konnten wir garnicht glauben wie unfassbar lecker es doch ist. Da wir sowas auch nicht kennen, wäre ich niemals auf die Idee gekommen sowas herzustellen, aber das Rezept wird auf jeden Fall zu Hause ausprobiert!
Danach haben wir verschiedene Plunderteilchen hergestellt. Den Teig haben wir touriert, es waren hier drei einfache Touren, und dann nach der Ruhezeit aufgearbeitet. Wir haben Nussschnecken, verschieden gefüllte Kipferl, Topfen-Golatschen und Bürgermeister hergestellt.
Außerdem haben wir noch Buchteln hergestellt. Der Hefeteig dafür wird im All-in Verfahren hergestellt. Zuerst werden Zucker, Salz und Aromen in den Kessel gegeben, dann der Mehl darauf, dann Hefe und die flüssigen Teigbestandteile Mehl und Ei. Es ist wichtig, dass das Mehl die Hefe von Zucker und Salz trennt. Der Teig wird dann ausgearbeitet, bis sich ein Klebernetz gebildet hat und dann abgewogen und kurz ruhen gelassen. Die Portionierten Teige werden dann mit der Maschine (wir kennen den Namen leider nicht, es ist eine Maschine die Teige in einteilt und rundwirkt, wird häufig mit Berlinern oder wie es hier genannt wird Krapfen vertändelt) eingeteilt und in die gefetteten Formen gegeben. Diese kommen dann in den Gärschrank und werden danach gebacken.
Zum Thema „es bleibt spannend“: Unser Projekt mit den Azubis muss leider verschoben werden. Der Backstubenleiter Herr Krappl ist leider krank. Und da wir denken, dass er gerne dabei wäre wenn wir die Aktion starten, haben wir mit der stellvertretenden Backstubenleitung entschieden es nächste Woche zu machen, in der Hoffnung das er bis dahin wieder gesund wird.
Ansonsten haben wir Wien diese Woche auf die kulinarische Weise erkundet. Wir waren in einem sehr guten veganen und vegetarischen Restaurant essen, welches zwei Michelin-Sterne hat. Das einzige vegetarische Sternerestaurant in ganz Europa. Außerdem haben wir wirklich coole Bars besucht.
Am Wochenende wollen wir gerne zum Paremi frühstücken, ein französisches Lokal welches auf Viennoiserie-Gebäck spezialisiert ist. Außerdem steht auf unserem Plan die Vollpension, der Naschmarkt und der Prater. Und dann startet unsere letze Woche auch schon…, wir können noch garnicht glauben wie schnell die Zeit hier verging, deshalb versuchen wir die letzen Tage noch in allen Zügen zu genießen.
Wir melden uns, schönes Wochenende und viele Grüße aus Wien wünschen Eva und Lea.

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Sonntag, 15. Januar 2023
Unsere zweite Woche geht zu Ende
Unsere zweite Woche in Wien geht heute zu Ende und da nutzen wir die Chance unsere Eindrücke und Erlebnisse nochmal Revue passieren zu lassen und hier festzuhalten.
Jeden Tag lernen wir neue Sachen, diese Woche haben wir Kardinal-Schnitten hergestellt, diese kannten wir bis jetzt nur aus unseren Lehrbüchern, aber gesehen, geschweige denn gegessen hatten wir sie bis dahin nicht. Daher waren wir umso mehr überrascht, als wir feststellten wie simple die Herstellung der Kardinalschnitte eigentlich ist. Die Kardinalschnitte besteht aus zwei Massen, eine Eiweißmasse (besteht aus Eiklar, Zucker und Stärke, diese wird dann aufgeschlagen) und eine Dottermasse (besteht aus Eigelb, oder Dotter wie es hier genannt wird, Zucker und Vollei, diese wird ebenfalls aufgeschlagen). Die Massen füllt man beide separat in einen Spritzbeutel. Man beginnt mit der Eiweißmasse und spritz drei länglich neben einander verlaufende Stränge längs auf ein Backpapier. Darauf oben spritzt man nochmal drei längs verlaufende Stränge. Dann nimmt man schon die Dottermasse und spritzt sie zwischen die oben verlaufenden Eiweißstränge.Zwei Reihen Dottermasse und drei Reihen Eiweißmasse. Das ganze wird dann im Ofen gebacken, insgesamt ca. 32 Minuten. Die ersten 16 Minuten mit geschlossenem Zug und die nächsten 16 Minuten mit offenem Zug, das ganze bei 180 Grad.
Dann müssen die Böden erstmal vollständig auskühlen. In der zeit kann man die Füllungen zubereiten, wir haben Erdbeersahne und Kaffeesahne hergestellt. Die Erdbeersahne zu Beispiel besteht aus Erdbeerpürre, Sahne, Quimik (das ist eine Sahne, welche direkt mit Gelatine versetzt ist), Sahnesteif, Zucker und Zitronensäure. Diese wird dann aufgeschlagen, bis zur gewünschten Konsistenz, bei der Kardinalschnitte ist diese ziemlich fest.
Wenn die Böden komplett ausgekühlt sind, dreht man sie einmal um, sodass das Backpapier oben liegt und zieht dieses dann ab. Auf die Unterseite der Böden wird dann auch mit einem Spritzbeutel die Füllung hufdressiert. Dann wird ein zweiter Boden auf den ersten gelegt, also Unterseite auf Unterseite. Dann werden die Kardinalschnitten in gleichmäßig dicke Stücke geschnitten und direkt für den Verkauf verpackt. Die Endstücke dürfen die Mitarbeiter essen oder mit nach Hause nehmen, also haben wir uns schonmal was für den Nachmittag gesichert und es war wirklich unglaublich lecker.
Diese Woche haben wir auch mit Herrn Krappl alles besprochen, was wir für unsere Croissants und Macarons brauchen, die wir nächste Woche mit den Azubis herstellen wollen, dazu mussten wie wenige Sachen bestellen. Wir haben das Gefühl, dass Herr Krappl sich sehr darüber freut, was wir vorhaben und deswegen hoffen wir umso mehr, dass wir alles so hinbekommen wie zuhause. Alle Maschinen und Öfen funktionieren ja etwas anders, deswegen sind wir etwas aufgeregt aber trotzdem guter Dinge.
Unser Wochenende haben wir wieder für Sight-Seeing genutzt. Freitag Nachmittag haben wir den wohl besten Kaiserschman der Stadt probiert, so sagt man es zumindest. Das war bei der Konditorei Demel direkt in der Stadt. Wir mussten ca 20 Minuten anstehen, hatten aber Glück weil die Schlange relativ kurz war. Während des Wartens draußen kann man aber schon durch ein Glasfenster beobachten wie drinnen vor den Gästen der Kaiserschman hergestellt wird, das war schon super interessant zu sehen. Als wir dann einen Platz im Cafe hatten bestellten wir einmal den Kaiserschman und einmal mit Nougat gefüllte Topfenknödel. Beides war wirklich sehr lecker, dazu gab es auch noch Zwetschgen- und Beerenröster. Die Atmosphäre im Cafe war wunderschön und die Decken sahen auch toll aus. Das ganze bezahlt man natürlich mit, insgesamt war es schon sehr teuer. Trotzdem können wir einen Besuch bei der Konditorei Demel nur empfehlen.
Am Samstag sind wir früh morgens mit dem Flixbus in die 1 Stunde entfernte slowakische Stadt Bratislava gefahren. Die Hauptstadt ist auch wunderschön, eine wirklich süße Altstadt mit unzähligen kleinen Cafés und Pubs.Auch die Burg haben wir besichtigt, und von dort oben hatte man einen wunderschönen Ausblick über die Stadt und die Donau. Wir waren nur etwas über die Größe der Stadt verwundert, weil sie uns sehr klein erschien.Bratislava ist übrigens die einzige Hauptstadt der Welt, die an drei Ländergrenzen liegt, Slowakei, Österreich und Ungarn. Auch einen Tagestrip in diese Stadt können wir nur empfehlen, wir würden aber sagen, dass dafür auch ein Tag völlig ausreichend ist. Am Abend sind wir zurück gefahren, und haben ihn entspannt ausklingen lassen. Für heute steht das Kunst-historische Museum in Wien auf unserem Plan, das passt super denn das Wetter heute ist eher bescheiden. Wir haben gesehen, dass es die nächste Woche auch nochmal richtig kalt werden soll, wir hoffen, dass wir hier noch Schnee zu sehen bekommen. Aber darüber halten wir euch in unserem nächsten Beitrag auf dem laufenden.
Ganz liebe Grüße aus Wien, bis demnächst.
Lea und Eva

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