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Dienstag, 10. Januar 2023
Die zweite Woche hat begonnen
mildred01, 18:05h
Hallo alle zusammen,
Aus Wien melden sich Eva und Lea.
Nach dem langen Wochenende was wir hatten, startete unsere zweite Woche am Montag. Wir sind zusammen auf dem Obersposten mit der Claudia. Sie ist auch noch Auszubildende. Der Postenchef ist für ein paar Tage im Urlaub, also gibt es für uns viel zu tun.
Am Montag haben wir Steffanie-Torte produziert. Die Böden der Torte bestehen auf Nuss-Baiser und sind somit mit viel Vorsicht zu behandeln. Die Füllung ist eine Schokoladen-Sahne, welche auch mit Nüssen versetzt ist.
Für eine Torte werde drei Böden verwendet, auf jeden Wird gleichmäßig die Schoko-Sahne gestrichen. Zum Schluss werden die Torten eingestrichen, dazu nutzen wir eine lange Palette und ein Hörnchen.
Mittlerweile klappt das einstreichen bei uns ganz gut, man kann schon große Fortschritte sehen zum ersten Mal letze Woche. Bei uns im Betrieb machen wir so etwas nur ganz selten, deshalb freuen wir uns über jede Torte die wir einstreichen können. Ausgarniert wird die Torte mit dunklen Schoko-Spähnen.
Am nächsten morgen werden die Torten geschnitten und verpackt, damit sie zum Verkauf in die Läden geschickt werden können.
Am Dienstag haben wir Esterhazy-Torten eingesetzt, und eingestrichen. Für uns zählt diese zu den besten Torten hier! Die werden wir auf jeden Fall zuhause ausprobieren.
Für nächste Woche haben wir geplant, mit den Auszubildenden etwas klassisches aus unserem Betrieb zu machen. Wir wollen Macarons in verschiedenen Geschmacksrichtungen herstellen, denn die werden hier nicht produziert. Wir hoffen hier in Wien bekommen wir das genau so gut hin wie zuhause, Herr Krappl betonte nämlich , wir seien ja „Profis“ auf der Gebiet. Drückt uns die Daumen! Wir halten euch auf dem Laufenden.
Bis dahin, liebe Grüße aus Wien,
Eva und Lea
Aus Wien melden sich Eva und Lea.
Nach dem langen Wochenende was wir hatten, startete unsere zweite Woche am Montag. Wir sind zusammen auf dem Obersposten mit der Claudia. Sie ist auch noch Auszubildende. Der Postenchef ist für ein paar Tage im Urlaub, also gibt es für uns viel zu tun.
Am Montag haben wir Steffanie-Torte produziert. Die Böden der Torte bestehen auf Nuss-Baiser und sind somit mit viel Vorsicht zu behandeln. Die Füllung ist eine Schokoladen-Sahne, welche auch mit Nüssen versetzt ist.
Für eine Torte werde drei Böden verwendet, auf jeden Wird gleichmäßig die Schoko-Sahne gestrichen. Zum Schluss werden die Torten eingestrichen, dazu nutzen wir eine lange Palette und ein Hörnchen.
Mittlerweile klappt das einstreichen bei uns ganz gut, man kann schon große Fortschritte sehen zum ersten Mal letze Woche. Bei uns im Betrieb machen wir so etwas nur ganz selten, deshalb freuen wir uns über jede Torte die wir einstreichen können. Ausgarniert wird die Torte mit dunklen Schoko-Spähnen.
Am nächsten morgen werden die Torten geschnitten und verpackt, damit sie zum Verkauf in die Läden geschickt werden können.
Am Dienstag haben wir Esterhazy-Torten eingesetzt, und eingestrichen. Für uns zählt diese zu den besten Torten hier! Die werden wir auf jeden Fall zuhause ausprobieren.
Für nächste Woche haben wir geplant, mit den Auszubildenden etwas klassisches aus unserem Betrieb zu machen. Wir wollen Macarons in verschiedenen Geschmacksrichtungen herstellen, denn die werden hier nicht produziert. Wir hoffen hier in Wien bekommen wir das genau so gut hin wie zuhause, Herr Krappl betonte nämlich , wir seien ja „Profis“ auf der Gebiet. Drückt uns die Daumen! Wir halten euch auf dem Laufenden.
Bis dahin, liebe Grüße aus Wien,
Eva und Lea
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Freitag, 6. Januar 2023
Unsere ersten Tage im Auslandspraktikum in Wien
mildred01, 22:02h
Am 02.01.2023 sind Lea und ich (Eva) in Wien angekommen. Die Anreise war total entspannt und auch unsere Wohnung für die nächsten vier Wochen haben wir schnell gefunden, diese befindet sich in Bezirk 10, im Stadtteil Favoriten.
Mit öffentlichen Verkehrsmitteln kommt man in Wien super zurecht, daher haben wir uns direkt ein Monatsticket gekauft womit wir Bus und Bahn nutzen können. Den ersten Tag haben wir es entspannt angehen lassen, wir haben etwas die Nachbarschaft erkundet und schon mal unseren Kühlschrank gefüllt. Damit wir fit sind für unseren ersten Arbeitstag sind wir früh schlafen gegangen.
03.01.2023: Um 7 Uhr startet unser erster Arbeitstag, daher haben wir die Bahn um ca 6:15 Uhr genommen. Wir haben Glück, dann die Bahnstation befindet sich direkt vor unserer Haustür und wir können direkt bis zur Backstube durchfahren. Die Backstube befindet sich im Bezirk 11, in Simmering.
Der Backstuben Leiter, Herr Krappl, begrüßte uns ganz herzlich und zeigte uns wo wir uns umziehen können, dann haben wir die Azubis der Backstube kennen gelernt.
Die Azubis, und auch wir, starten alle gemeinsam den Arbeitstag und treffen sich im Gemeinschaftsraum um dann gemeinsam in die Backstube zu gehen. Diese Geste haben wir als schön empfunden, denn das vermittelt gleich ein Gemeinschaftsgefühl.
Die Backstube empfinden wir als groß, sie ist ca 3-4 mal größer als die in unserem Betrieb.
Auch hier wird die Backstube in Posten aufgeteilt, aber in wesentlich mehr, als bei uns. Während wir die Posten Viennoiseriegebäck, Gebäck, Patisserie und Schokolade haben, gibt es in Österreich noch den Marzipanposten, den Parisercremeposten, den Obersposten, den Punschposten und viele weitere.
Lea ist zusammen mit der Frau Magit auf dem Parisercremeposten, dort haben sie am ersten Tag Maronenschnitten für die Läden geschnitten und verpackt. Frau Magit ist bereits seit 35 Jahren bei der Konditorei Heiner und ist auch im Prüfungsausschuss, von ihr können wir uns gute Tricks abgucken.
Eva ist mit dem Andi und der Claudia auf der Obersposten. Wie der Name es schon sagt, werden hier hauptsächlich Sahne-Torten hergestellt. (Obers=Sahne)
Am ersten Tag bereits, durften wir dabei helfen den Klassiker, die Esterhazy-Torte, einzusetzen. Die Böden der Esterhazy-Torte sind Haselnussböden, die Füllung ist eine Vanillesahne. Fertiggestellt wird sie am Rand mit gerösteten Mandeln und oben bekommt sie eine Fondant-Decke, mit Kuvertüre ausdekoriert.
Die meisten Torten, die wir bis jetzt gesehen haben, werden ohne Tortenring eingesetzt. Der unterste Tortenboden liegt auf der Tortenscheibe und darauf wird die Vanillecreme gleichmäßig verteilt. Dabei muss man darauf achten, die Creme gleichmäßig zu verteilen, damit die Böden im Anschnitt gerade sind. Das macht man dann mit allen 5 Böden. Auf den obersten Boden kommt keine Creme mehr, sie wird zum Schluss nur seitlich eingestrichen.
Zum Fertigstellen gibt man auf den oberen Tortenboden Fondant, der eine Temperatur von ca 35 Grad Celsius hat und verteilt ihn, dann spritzt man mit einem Garniertütchen Linien auf und ab aus Kuvertüre drauf und zieht mit einem kleinen Messer abwechselnd von oben nach unten ein Muster in die Oberfläche. Dies lässt man kurz antrocknen und dann kann man den Tortenrand mit gerösteten Mandeln garnieren.
Wir haben die Torte natürlich sofort probiert, und sie ist wirklich ein Muss für jeden der Österreich oder speziell Wien besucht!
Um 12 Uhr machen die Azubis alles zusammen Pause, Lea und ich bekommen sogar jeden Tag frisches Mittagessen aus der Küche, die auch die herzhaften Produkte für die Läden herstellen.
Nach der Mittagessen werden noch kleine Aufgaben erledigt wie zum Bespiel Mürbeteigtarteletts herstellen, Strudelbrösel backen oder Nüsse oder andere Sachen reiben. Dann wird zusammen aufgeräumt. Wir haben großes Glück, denn hier gibt es einen Spüler der das Spülen übernimmt, das sparrt sehr viel Zeit und ist für uns Luxus. Außerdem gibt es Reinigungskräfte die uns beim Putzen der Backstube helfen.
Um 14:30 durften wir nach Hause gehen, alle gemeinsam. Die Stimmung in der Backstube ist harmonisch und alle sind super hilfsbereit bei jeglichen Fragen.
Sprachlich kommen wir hier super zurecht, aber wenn sich die Österreicher untereinander mal schnell unterhalten, ist es schon schwer mitzukommen, oft müssen wir uns konzentrieren alles zu verstehen aber es funktioniert echt super. Das Beste was wir bis jetzt gehört haben, war der „Mistkübel“ bedeutet schlicht und einfach „Mülleimer“.
Was uns hier besonders aufgefallen ist, dass sich fast alle untereinander siezen, aber denn den Vornamen dazu nennen, z.B. Frau Eva oder Frau Lea. Dies wird immer gemacht, außer es wird einem das Du angeboten.
Am Donnerstag den 05.01.2023 haben wir schon um sechs Uhr angefangen zu arbeiten, da am Freitag den 06.Jänner (so wird es hier genannt) ein offizieller Feiertag ist und somit die Backstube geschlossen bleibt.
Am Donnerstag haben wir viele Torten für die Läden vorbereitet, dass heißt schon geschnitten und verpackt, damit sie so in die Läden geliefert werden können. Außerdem habe wir noch Mini-Konfekt verpackt und Zitronentartes hergestellt. Da wir auch Zitronentartes in unserem Betrieb zuhause herstellen, war es schön mal den direkten Vergleich der Herstellung zu sehen. Ein Unzerschied ist zum Beispiel, das hier die Zitronencreme mit Stärke gestockt wird, zuhause machen wir das mit Vollei. Und der zweite große Unterschied ist, das der Baiser oder Schaummasse, wie es hier genannt wird, zur Hälfte unter die Creme gehoben wird, das machen wir zum Beispiel garnicht.
Es ist super aufregend, hier in der neuen Umgebung andere Herstellungsprozesse zu beobachten und auch selber durchzuführen und wir freuen uns auf alles was wir noch dazu lernen dürfen. Wir glauben, da wird noch einiges kommen denn uns wird auch das Gefühl vermittelt, das man Spaß daran hat uns was beizubringen und so macht das Arbeiten noch mehr Spaß.
Da wir jetzt durch der Feiertag ein langes Wochenende haben, besuchen wir die Stadt Budapest, welche so in 2,5 h mit dem Bus zu erreichen ist. In Budapest ist es wunderschön.
Ab Sonntag widmen wir unsere Freizeit dann dem Sightseeing in Österreich, besonders in Wien natürlich.
Wir hoffen ihr hattet einen kleinen Einblick in unsere ersten Tage.
Bis zum nächsten mal.
Viele Liebe Grüße aus Wien,
Lea&Eva
Mit öffentlichen Verkehrsmitteln kommt man in Wien super zurecht, daher haben wir uns direkt ein Monatsticket gekauft womit wir Bus und Bahn nutzen können. Den ersten Tag haben wir es entspannt angehen lassen, wir haben etwas die Nachbarschaft erkundet und schon mal unseren Kühlschrank gefüllt. Damit wir fit sind für unseren ersten Arbeitstag sind wir früh schlafen gegangen.
03.01.2023: Um 7 Uhr startet unser erster Arbeitstag, daher haben wir die Bahn um ca 6:15 Uhr genommen. Wir haben Glück, dann die Bahnstation befindet sich direkt vor unserer Haustür und wir können direkt bis zur Backstube durchfahren. Die Backstube befindet sich im Bezirk 11, in Simmering.
Der Backstuben Leiter, Herr Krappl, begrüßte uns ganz herzlich und zeigte uns wo wir uns umziehen können, dann haben wir die Azubis der Backstube kennen gelernt.
Die Azubis, und auch wir, starten alle gemeinsam den Arbeitstag und treffen sich im Gemeinschaftsraum um dann gemeinsam in die Backstube zu gehen. Diese Geste haben wir als schön empfunden, denn das vermittelt gleich ein Gemeinschaftsgefühl.
Die Backstube empfinden wir als groß, sie ist ca 3-4 mal größer als die in unserem Betrieb.
Auch hier wird die Backstube in Posten aufgeteilt, aber in wesentlich mehr, als bei uns. Während wir die Posten Viennoiseriegebäck, Gebäck, Patisserie und Schokolade haben, gibt es in Österreich noch den Marzipanposten, den Parisercremeposten, den Obersposten, den Punschposten und viele weitere.
Lea ist zusammen mit der Frau Magit auf dem Parisercremeposten, dort haben sie am ersten Tag Maronenschnitten für die Läden geschnitten und verpackt. Frau Magit ist bereits seit 35 Jahren bei der Konditorei Heiner und ist auch im Prüfungsausschuss, von ihr können wir uns gute Tricks abgucken.
Eva ist mit dem Andi und der Claudia auf der Obersposten. Wie der Name es schon sagt, werden hier hauptsächlich Sahne-Torten hergestellt. (Obers=Sahne)
Am ersten Tag bereits, durften wir dabei helfen den Klassiker, die Esterhazy-Torte, einzusetzen. Die Böden der Esterhazy-Torte sind Haselnussböden, die Füllung ist eine Vanillesahne. Fertiggestellt wird sie am Rand mit gerösteten Mandeln und oben bekommt sie eine Fondant-Decke, mit Kuvertüre ausdekoriert.
Die meisten Torten, die wir bis jetzt gesehen haben, werden ohne Tortenring eingesetzt. Der unterste Tortenboden liegt auf der Tortenscheibe und darauf wird die Vanillecreme gleichmäßig verteilt. Dabei muss man darauf achten, die Creme gleichmäßig zu verteilen, damit die Böden im Anschnitt gerade sind. Das macht man dann mit allen 5 Böden. Auf den obersten Boden kommt keine Creme mehr, sie wird zum Schluss nur seitlich eingestrichen.
Zum Fertigstellen gibt man auf den oberen Tortenboden Fondant, der eine Temperatur von ca 35 Grad Celsius hat und verteilt ihn, dann spritzt man mit einem Garniertütchen Linien auf und ab aus Kuvertüre drauf und zieht mit einem kleinen Messer abwechselnd von oben nach unten ein Muster in die Oberfläche. Dies lässt man kurz antrocknen und dann kann man den Tortenrand mit gerösteten Mandeln garnieren.
Wir haben die Torte natürlich sofort probiert, und sie ist wirklich ein Muss für jeden der Österreich oder speziell Wien besucht!
Um 12 Uhr machen die Azubis alles zusammen Pause, Lea und ich bekommen sogar jeden Tag frisches Mittagessen aus der Küche, die auch die herzhaften Produkte für die Läden herstellen.
Nach der Mittagessen werden noch kleine Aufgaben erledigt wie zum Bespiel Mürbeteigtarteletts herstellen, Strudelbrösel backen oder Nüsse oder andere Sachen reiben. Dann wird zusammen aufgeräumt. Wir haben großes Glück, denn hier gibt es einen Spüler der das Spülen übernimmt, das sparrt sehr viel Zeit und ist für uns Luxus. Außerdem gibt es Reinigungskräfte die uns beim Putzen der Backstube helfen.
Um 14:30 durften wir nach Hause gehen, alle gemeinsam. Die Stimmung in der Backstube ist harmonisch und alle sind super hilfsbereit bei jeglichen Fragen.
Sprachlich kommen wir hier super zurecht, aber wenn sich die Österreicher untereinander mal schnell unterhalten, ist es schon schwer mitzukommen, oft müssen wir uns konzentrieren alles zu verstehen aber es funktioniert echt super. Das Beste was wir bis jetzt gehört haben, war der „Mistkübel“ bedeutet schlicht und einfach „Mülleimer“.
Was uns hier besonders aufgefallen ist, dass sich fast alle untereinander siezen, aber denn den Vornamen dazu nennen, z.B. Frau Eva oder Frau Lea. Dies wird immer gemacht, außer es wird einem das Du angeboten.
Am Donnerstag den 05.01.2023 haben wir schon um sechs Uhr angefangen zu arbeiten, da am Freitag den 06.Jänner (so wird es hier genannt) ein offizieller Feiertag ist und somit die Backstube geschlossen bleibt.
Am Donnerstag haben wir viele Torten für die Läden vorbereitet, dass heißt schon geschnitten und verpackt, damit sie so in die Läden geliefert werden können. Außerdem habe wir noch Mini-Konfekt verpackt und Zitronentartes hergestellt. Da wir auch Zitronentartes in unserem Betrieb zuhause herstellen, war es schön mal den direkten Vergleich der Herstellung zu sehen. Ein Unzerschied ist zum Beispiel, das hier die Zitronencreme mit Stärke gestockt wird, zuhause machen wir das mit Vollei. Und der zweite große Unterschied ist, das der Baiser oder Schaummasse, wie es hier genannt wird, zur Hälfte unter die Creme gehoben wird, das machen wir zum Beispiel garnicht.
Es ist super aufregend, hier in der neuen Umgebung andere Herstellungsprozesse zu beobachten und auch selber durchzuführen und wir freuen uns auf alles was wir noch dazu lernen dürfen. Wir glauben, da wird noch einiges kommen denn uns wird auch das Gefühl vermittelt, das man Spaß daran hat uns was beizubringen und so macht das Arbeiten noch mehr Spaß.
Da wir jetzt durch der Feiertag ein langes Wochenende haben, besuchen wir die Stadt Budapest, welche so in 2,5 h mit dem Bus zu erreichen ist. In Budapest ist es wunderschön.
Ab Sonntag widmen wir unsere Freizeit dann dem Sightseeing in Österreich, besonders in Wien natürlich.
Wir hoffen ihr hattet einen kleinen Einblick in unsere ersten Tage.
Bis zum nächsten mal.
Viele Liebe Grüße aus Wien,
Lea&Eva
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Freitag, 16. Dezember 2022
GÄLISCH
eu-team, 21:29h
Wenn man sich eine schottische Landkarte ansieht, ist es hilfreich einige gälische Wörter und ihre Bedeutung zu kennen. Wenn auch kaum noch gesprochen, so trifft man im Alltag in Schottland doch immer wieder auf gälische Wörter, insbesondere bei Ortsbezeichnungen und Hausnahmen (fast jedes Haus hat hier seinen eigenen Namen, welcher auch als Adresse fungiert).
Hier deshalb einige gälische oder aus dem Gälischen abgeleitete Wörter:
Beínn/Ben - Berg
Brae - Hang
Glen - Schlucht, Tal
Sgorré - Gipfel
Ruchill - wo sich zwei Flüsse treffen
Loch - Fjord oder See
Ross - Landzunge, Landspitze, z.b. eingeschlossen von zwei Flüssen
Glasschu - Glasgow
Dun Eideann - Edinburgh und wer sich jemals darüber gewundert hat, ja, Edinburgh wird Edinburrow, nicht Edinburgh ausgesprochen, genau wie Newburrow oder Helensburrow. Im Grunde alle schottischen Städte mit burgh als Endung.
Deutschland heißt auf Gälisch ürigens A'Ghearmailt (phonetisch A Yarra-maltch). Und Whisky leitet sich vom gälischen Uisge-beatha (Lebenswasser) ab, ein Bisschen wie das russische Wort Wodka... dazu passt dann gut der Toast slàinthe mhath (Slantche vah), was dem ein oder anderen vielleicht geläufig ist.
Gälisch gehört zu den keltischen Sprachen und wurde bereits vor mehreren Jahrtausenden gesprochen. Heute wird es noch in einigen Gemeinden der Äußeren Hebriden als Alltagssprache genutzt. Die Anzahl der Gälisch-Sprecher wird auf 60.000 geschätzt.
Stark zurückgegangen ist der Gebrauch der Sprache während der Clearances, welche viele Highlandgemeinden zerstörte, auseinanderriss und zerstreute. Mittlerweile gibt es wieder Schulen auf dem schottischen Festland, die in Gälisch unterrichten. Besonders präsent ist die Sprache in der Musik.
Hier deshalb einige gälische oder aus dem Gälischen abgeleitete Wörter:
Beínn/Ben - Berg
Brae - Hang
Glen - Schlucht, Tal
Sgorré - Gipfel
Ruchill - wo sich zwei Flüsse treffen
Loch - Fjord oder See
Ross - Landzunge, Landspitze, z.b. eingeschlossen von zwei Flüssen
Glasschu - Glasgow
Dun Eideann - Edinburgh und wer sich jemals darüber gewundert hat, ja, Edinburgh wird Edinburrow, nicht Edinburgh ausgesprochen, genau wie Newburrow oder Helensburrow. Im Grunde alle schottischen Städte mit burgh als Endung.
Deutschland heißt auf Gälisch ürigens A'Ghearmailt (phonetisch A Yarra-maltch). Und Whisky leitet sich vom gälischen Uisge-beatha (Lebenswasser) ab, ein Bisschen wie das russische Wort Wodka... dazu passt dann gut der Toast slàinthe mhath (Slantche vah), was dem ein oder anderen vielleicht geläufig ist.
Gälisch gehört zu den keltischen Sprachen und wurde bereits vor mehreren Jahrtausenden gesprochen. Heute wird es noch in einigen Gemeinden der Äußeren Hebriden als Alltagssprache genutzt. Die Anzahl der Gälisch-Sprecher wird auf 60.000 geschätzt.
Stark zurückgegangen ist der Gebrauch der Sprache während der Clearances, welche viele Highlandgemeinden zerstörte, auseinanderriss und zerstreute. Mittlerweile gibt es wieder Schulen auf dem schottischen Festland, die in Gälisch unterrichten. Besonders präsent ist die Sprache in der Musik.
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Never trust a Campbell!
eu-team, 20:24h
Noch heute lernen Kinder in Schottland: “traue niemals einem Campbell.” Dieser Spruch hat einen Jahrhunderte alten, grausamen Vorfall als Hintergrund. Doch um zu verstehen wie es zu diesem kam, muss ich etwas weiter ausholen.
Es folgt also die Kurzfassung der geschichtlichen Entwicklung der politischen Situation Schottlands im ausgehenden 17. Jahrhundert.
Der protestantische Herrscher Englands und Schottlands, Charles 2. verstirbt 1685, woraufhin sein katholischer Bruder James 7. Von Schottland und 2. Von England sich sie Krone aufsetzt. Dessen bereits geborene Tochter Mary gehört dem protestantischen Glauben an, nicht so aber sein später geborener Sohn James Francis Edward, der mit seiner Geburt die Ansprüche seiner Schwester auf den Thron zunichte macht.
Die englischen Whigs (eine Art Vorläufer der späteren Liberal Party, einer Partei im britischen Parlament) , die einen protestantische Herrscher bevorzugen, laden Mary und ihren protestantischen Ehemann William, Prince of Orange, ein, das Königreich zu regieren. Das wiederum will sich James nicht gefallen lassen. Er flieht nach Frankreich um einen Schlachtplan und Allianzen zu schmieden. 1689 kommt er mit französischen Truppen zurück und wird 1690 in Irland geschlagen. Erfolglos zieht er sich wieder nach Frankreich zurück, von wo er nochmals einen Versuch unternehmen wird.
Nun zu den Highlander: diese hatten sich größtenteils für James ausgesprochen. Als James allerdings in Irland verliert, verlangt William, dass die untreuen Clans einen Eid der Treue schwören. Dazu gibt er ihnen bis zum 31. Dezember 1691 Bedenkzeit. Ansonsten tritt ein Dekret in Kraft, das von “Feuer und Schwert” spricht.
Viele der Highlandchiefs warten möglichst lange bevor sie den Eid leisten, obwohl sie sogar das Ok von James dafür haben. Der weiß, dass es noch Jahre dauern soll bis er wieder nach Schottland zurückkehrt. Unter den zögernden Clanchiefs ist MacIan von den MacDonalds von Glencoe. Erst am letztmöglichen Tag trifft er in Fort William ein um den Eid zu leisten. Im Fort befindet sich aber zu dem Zeitpunkt kein Militär oder Offizieller mit ausreichendem Rang um den Eid entgegen zu nehmen. So muss MacIan weiter nach Inverary ziehen, trotz Schneesturm. In der Tasche hat er eine Bestätigung, dass er rechtzeitig in Fort William gewesen sei, willig den Treueeid zu leisten. In Inverary gibt es weitere Verzögerungen, so kann er den Eid erst am 6. Januar ablegen.
Nun zu dem zweiten involvierten Clan, den Campbells. Die waren quasi notorisch pleite. Rivalitäten zwischen Highlandclans wie den MacDonalds und Lowlandclans wie den Campbells waren an der Tagesordnung. Besonders beliebt bei den Highlandern war das Viehstehlen. Als die MacDonalds nach einer Schlacht auf dem Rückweg nach Hause, nach Glencoe, den Campbells Rinder stehlen, treibt das diese so weit in den Ruin, dass sich ihr Clanchief beim Militär verdingen muss. 1692 befehligt er ein Regiment und als der Sekretär des Königs den Befehl ausgibt, mit “Feuer und Schwert” gegen die MacDonalds vorzugehen, sieht Campbell seine Chance für Rache. Der Ansicht des Sekretärs des Königs, Lord Stair , nach, hatte MacIan den Treueeis zu spät abgelegt und war damit als Staatsfeind anzusehen. Die MacDonalds waren bei Weitem nicht die einzigen, die spät dran waren. Ihre Bestrafung sollte als Abschreckung dienen.
Am 13. Februar 1692 in den frühen Morgenstunden führt Campbell mit einigen seiner Männer den Befehl aus. Bei dem Massaker kamen 38 direkt um und weitere rund 40 MacDonalds erlagen auf der Flucht den harschen Winterbedingungen. Einige andere Regimenter, die in der Nähe stationiert waren und das Regiment Campbells unterstützen hätten sollen, indem sie z.B. Fluchtwege abschneiden, verspäteten sich absichtlich, behaupteten den Befehl nie bekommen zu haben oder zerbrachen ihre Säbel um nicht an der Tat beteiligt zu sein.
Blutig ging es bei den Highlander quasi immer zu. Das allein hätte nicht für einen solchen Aufruhr bis in die heutige Zeit geführt. Viel schwerwiegender ist, dass es sich um einen “Murder under trust" handelte. In Schottland war es üblich, seine Steuern zu bezahlen, in dem man ein Regiment aufnimmt ins eigene Haus und durch den Winter füttert. Die MacDonalds hatten 120 Campbells in ihre Häuser aufgenommen. Diese waren bereits 10 Tage zu Gast, als der Befehl vom Sekretär Campbell erreichte und am folgenden Tag um 5uhr in der früh ausgeführt wurde. Keiner unter 70 sollte am Leben gelassen werden. Kinder, Frauen und Männer - alle wurden ermordet.
Das Verbrechen kam vor Gericht, aber niemand wurde verantwortlich gehalten. Zwar wurden Schuldzuweisungen gemacht, aber die Beschuldigten waren entweder außer Landes um andere Schlachten zu kämpfen oder erhielten einfach keine Strafe.
Der Vorfall erzeugte Aufruhr unter den Highlandern, führte zu erneuter Unterstützung für James und ist noch heute im schottischen Gedächtnis verankert. Bis ins letzte Jahrhundert gab es an einer Kneipe in Glencoe, dem Ort des Geschehens, noch ein Schild:”entry for dogs and campbells forbidden".
Mehrfach ist mir gegenüber erwähnt worden, das Tal, Glencoe, habe eine melancholisch-traurige Ausstrahlung. Ich habe davon nichts gemerkt. Aber wer weiß, vielleicht befindet sich irgendwo in meiner Familiengeschichte ja ein Campbell. Dann sollte ich mich wohl eher schuldig als melancholisch fühlen.
Es folgt also die Kurzfassung der geschichtlichen Entwicklung der politischen Situation Schottlands im ausgehenden 17. Jahrhundert.
Der protestantische Herrscher Englands und Schottlands, Charles 2. verstirbt 1685, woraufhin sein katholischer Bruder James 7. Von Schottland und 2. Von England sich sie Krone aufsetzt. Dessen bereits geborene Tochter Mary gehört dem protestantischen Glauben an, nicht so aber sein später geborener Sohn James Francis Edward, der mit seiner Geburt die Ansprüche seiner Schwester auf den Thron zunichte macht.
Die englischen Whigs (eine Art Vorläufer der späteren Liberal Party, einer Partei im britischen Parlament) , die einen protestantische Herrscher bevorzugen, laden Mary und ihren protestantischen Ehemann William, Prince of Orange, ein, das Königreich zu regieren. Das wiederum will sich James nicht gefallen lassen. Er flieht nach Frankreich um einen Schlachtplan und Allianzen zu schmieden. 1689 kommt er mit französischen Truppen zurück und wird 1690 in Irland geschlagen. Erfolglos zieht er sich wieder nach Frankreich zurück, von wo er nochmals einen Versuch unternehmen wird.
Nun zu den Highlander: diese hatten sich größtenteils für James ausgesprochen. Als James allerdings in Irland verliert, verlangt William, dass die untreuen Clans einen Eid der Treue schwören. Dazu gibt er ihnen bis zum 31. Dezember 1691 Bedenkzeit. Ansonsten tritt ein Dekret in Kraft, das von “Feuer und Schwert” spricht.
Viele der Highlandchiefs warten möglichst lange bevor sie den Eid leisten, obwohl sie sogar das Ok von James dafür haben. Der weiß, dass es noch Jahre dauern soll bis er wieder nach Schottland zurückkehrt. Unter den zögernden Clanchiefs ist MacIan von den MacDonalds von Glencoe. Erst am letztmöglichen Tag trifft er in Fort William ein um den Eid zu leisten. Im Fort befindet sich aber zu dem Zeitpunkt kein Militär oder Offizieller mit ausreichendem Rang um den Eid entgegen zu nehmen. So muss MacIan weiter nach Inverary ziehen, trotz Schneesturm. In der Tasche hat er eine Bestätigung, dass er rechtzeitig in Fort William gewesen sei, willig den Treueeid zu leisten. In Inverary gibt es weitere Verzögerungen, so kann er den Eid erst am 6. Januar ablegen.
Nun zu dem zweiten involvierten Clan, den Campbells. Die waren quasi notorisch pleite. Rivalitäten zwischen Highlandclans wie den MacDonalds und Lowlandclans wie den Campbells waren an der Tagesordnung. Besonders beliebt bei den Highlandern war das Viehstehlen. Als die MacDonalds nach einer Schlacht auf dem Rückweg nach Hause, nach Glencoe, den Campbells Rinder stehlen, treibt das diese so weit in den Ruin, dass sich ihr Clanchief beim Militär verdingen muss. 1692 befehligt er ein Regiment und als der Sekretär des Königs den Befehl ausgibt, mit “Feuer und Schwert” gegen die MacDonalds vorzugehen, sieht Campbell seine Chance für Rache. Der Ansicht des Sekretärs des Königs, Lord Stair , nach, hatte MacIan den Treueeis zu spät abgelegt und war damit als Staatsfeind anzusehen. Die MacDonalds waren bei Weitem nicht die einzigen, die spät dran waren. Ihre Bestrafung sollte als Abschreckung dienen.
Am 13. Februar 1692 in den frühen Morgenstunden führt Campbell mit einigen seiner Männer den Befehl aus. Bei dem Massaker kamen 38 direkt um und weitere rund 40 MacDonalds erlagen auf der Flucht den harschen Winterbedingungen. Einige andere Regimenter, die in der Nähe stationiert waren und das Regiment Campbells unterstützen hätten sollen, indem sie z.B. Fluchtwege abschneiden, verspäteten sich absichtlich, behaupteten den Befehl nie bekommen zu haben oder zerbrachen ihre Säbel um nicht an der Tat beteiligt zu sein.
Blutig ging es bei den Highlander quasi immer zu. Das allein hätte nicht für einen solchen Aufruhr bis in die heutige Zeit geführt. Viel schwerwiegender ist, dass es sich um einen “Murder under trust" handelte. In Schottland war es üblich, seine Steuern zu bezahlen, in dem man ein Regiment aufnimmt ins eigene Haus und durch den Winter füttert. Die MacDonalds hatten 120 Campbells in ihre Häuser aufgenommen. Diese waren bereits 10 Tage zu Gast, als der Befehl vom Sekretär Campbell erreichte und am folgenden Tag um 5uhr in der früh ausgeführt wurde. Keiner unter 70 sollte am Leben gelassen werden. Kinder, Frauen und Männer - alle wurden ermordet.
Das Verbrechen kam vor Gericht, aber niemand wurde verantwortlich gehalten. Zwar wurden Schuldzuweisungen gemacht, aber die Beschuldigten waren entweder außer Landes um andere Schlachten zu kämpfen oder erhielten einfach keine Strafe.
Der Vorfall erzeugte Aufruhr unter den Highlandern, führte zu erneuter Unterstützung für James und ist noch heute im schottischen Gedächtnis verankert. Bis ins letzte Jahrhundert gab es an einer Kneipe in Glencoe, dem Ort des Geschehens, noch ein Schild:”entry for dogs and campbells forbidden".
Mehrfach ist mir gegenüber erwähnt worden, das Tal, Glencoe, habe eine melancholisch-traurige Ausstrahlung. Ich habe davon nichts gemerkt. Aber wer weiß, vielleicht befindet sich irgendwo in meiner Familiengeschichte ja ein Campbell. Dann sollte ich mich wohl eher schuldig als melancholisch fühlen.
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