Freitag, 3. März 2023
Kontantfri
Wenn ich irgendwo kontantfri lese, muss ich immer zuerst an “inhaltslos" denken. Kontant-> content (engl.)=Inhalt und fri=>frei. Aber das würde nicht besonders viel Sinn ergeben. Kontantfri-Schilder hängen nämlich an Museums- und Geschäftseingangstüren. Und soll man in einem leeren Museum?

Nein, kontant steht hier nicht für Inhalt sondern kontantfri heißt übersetzt kontaktlos und meint die Bezahlweise. Die skandinavischen Länder und insbesondere Schweden lieben das kontaktlose Bezahlen. Ob mit Handy, Kreditkarte, swish oder was es da sonst noch gibt.
Seit ich hier bin, hab ich noch kein Geld verwendet, bis auf ein paar Münzen, die ich noch vom letzten Besuch hatte.

Schweden ist seiner Zeit einfach voraus, was Geld angeht und das seit dem 17.Jhr. 1661 führte Johan Palmstruch, Bankier aus Riga, das erste Papiergeld in Europa ein, in Schweden. Seine Leih- und Wechselbank Stockholms Banco erhielt die staatliche Erlaubnis zum Druck des ersten schwedischen Papiergeldes. Ein Blatt Papier war deutlich leichter zu tragen als 20kg schwere Kupferplatten, die zu diesem Zeitpunkt als Zahlungsmittel im Umlauf waren. Nach etwa 7 Jahren wurde das kleine Abenteuer in Sachen Papiergeld abgebrochen. Die Bank hatte zu viele Kredite, also zu viel Geld, ausgegeben. Dem Papiergeld standen keine Sicherheiten mehr gegenüber, die Werte konnten nicht mehr gedeckt werden. Palmstruch kam vor Gericht und wurde eingekerkert. Stockholms Banco zählt zu den ältesten Banken überhaupt und existiert unter abgeändertem Namen heute noch.
Etwa 200 Jahre später startete man einen neuen Anlauf und führte die schwedische Krone als Währung ein. Zumindest deren Namen hat sich bin heute noch gehalten.

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