Mittwoch, 25. Januar 2023
Todesursache: Über(fr)essen an Semlor
Bei Semlor handelt es sich um ein traditionelles schwedisches Bäckereiprodukt, das in seiner Ursprungsversion aus dem 16. Jhr. stammt.
Damals verstand man unter Semla ein Brötchen aus (leicht bis mittelschwerem) Hefefeinteig, das in warme Milch getunkt wird. Gereicht wurde diese Kombination als Dessert am Faschingsdienstag. Erinnert ein wenig an Milchsupp´ mit Dampfnudeln was man heute noch in der Pfalz finden kann.
Die moderne Version umfasst ein mit Kardamom gewürztes Hefebrötchen, dessen Deckel ausgestochen wird um ihn nach dem Befüllen des Loches mit Marzipan/Mandelcreme und Schlagsahne wieder oben auf zu setzen. Der Verzehr beschränkt sich auch nicht mehr auf Faschingsdienstag, sondern hat sich auf die Zeit zwischen Weihnachten und Ostern ausgeweitet. Erinnert ein wenig an die traditionellen Krapfen/Berlinern im deutschsprachigen Raum, zumindest terminmäßig.

Bei Fosch in der Bäckerei arbeiten wir gerade daran die optimale Kombination der Zutaten und Herstellungsweise zu finden. Das bedeutet: viele Semlor zum Probieren!

Zum Verhängnis ist (vermutlich) König Adolf Friedrich 1771 diese Nachspeise, sein Lieblingsdessert, geworden. Dieser soll nach dem Verzehr von 14 Semlor an Verdauungsproblemen verstorben sein. Da hat auch das Sauerkraut aus dem Hauptgericht nichts mehr retten können, obwohl das bei Verdauungsproblemen ja sehr hilfreich sein soll.

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