Freitag, 6. Januar 2023
Unsere ersten Tage im Auslandspraktikum in Wien
Am 02.01.2023 sind Lea und ich (Eva) in Wien angekommen. Die Anreise war total entspannt und auch unsere Wohnung für die nächsten vier Wochen haben wir schnell gefunden, diese befindet sich in Bezirk 10, im Stadtteil Favoriten.
Mit öffentlichen Verkehrsmitteln kommt man in Wien super zurecht, daher haben wir uns direkt ein Monatsticket gekauft womit wir Bus und Bahn nutzen können. Den ersten Tag haben wir es entspannt angehen lassen, wir haben etwas die Nachbarschaft erkundet und schon mal unseren Kühlschrank gefüllt. Damit wir fit sind für unseren ersten Arbeitstag sind wir früh schlafen gegangen.
03.01.2023: Um 7 Uhr startet unser erster Arbeitstag, daher haben wir die Bahn um ca 6:15 Uhr genommen. Wir haben Glück, dann die Bahnstation befindet sich direkt vor unserer Haustür und wir können direkt bis zur Backstube durchfahren. Die Backstube befindet sich im Bezirk 11, in Simmering.
Der Backstuben Leiter, Herr Krappl, begrüßte uns ganz herzlich und zeigte uns wo wir uns umziehen können, dann haben wir die Azubis der Backstube kennen gelernt.
Die Azubis, und auch wir, starten alle gemeinsam den Arbeitstag und treffen sich im Gemeinschaftsraum um dann gemeinsam in die Backstube zu gehen. Diese Geste haben wir als schön empfunden, denn das vermittelt gleich ein Gemeinschaftsgefühl.
Die Backstube empfinden wir als groß, sie ist ca 3-4 mal größer als die in unserem Betrieb.
Auch hier wird die Backstube in Posten aufgeteilt, aber in wesentlich mehr, als bei uns. Während wir die Posten Viennoiseriegebäck, Gebäck, Patisserie und Schokolade haben, gibt es in Österreich noch den Marzipanposten, den Parisercremeposten, den Obersposten, den Punschposten und viele weitere.
Lea ist zusammen mit der Frau Magit auf dem Parisercremeposten, dort haben sie am ersten Tag Maronenschnitten für die Läden geschnitten und verpackt. Frau Magit ist bereits seit 35 Jahren bei der Konditorei Heiner und ist auch im Prüfungsausschuss, von ihr können wir uns gute Tricks abgucken.
Eva ist mit dem Andi und der Claudia auf der Obersposten. Wie der Name es schon sagt, werden hier hauptsächlich Sahne-Torten hergestellt. (Obers=Sahne)
Am ersten Tag bereits, durften wir dabei helfen den Klassiker, die Esterhazy-Torte, einzusetzen. Die Böden der Esterhazy-Torte sind Haselnussböden, die Füllung ist eine Vanillesahne. Fertiggestellt wird sie am Rand mit gerösteten Mandeln und oben bekommt sie eine Fondant-Decke, mit Kuvertüre ausdekoriert.
Die meisten Torten, die wir bis jetzt gesehen haben, werden ohne Tortenring eingesetzt. Der unterste Tortenboden liegt auf der Tortenscheibe und darauf wird die Vanillecreme gleichmäßig verteilt. Dabei muss man darauf achten, die Creme gleichmäßig zu verteilen, damit die Böden im Anschnitt gerade sind. Das macht man dann mit allen 5 Böden. Auf den obersten Boden kommt keine Creme mehr, sie wird zum Schluss nur seitlich eingestrichen.
Zum Fertigstellen gibt man auf den oberen Tortenboden Fondant, der eine Temperatur von ca 35 Grad Celsius hat und verteilt ihn, dann spritzt man mit einem Garniertütchen Linien auf und ab aus Kuvertüre drauf und zieht mit einem kleinen Messer abwechselnd von oben nach unten ein Muster in die Oberfläche. Dies lässt man kurz antrocknen und dann kann man den Tortenrand mit gerösteten Mandeln garnieren.
Wir haben die Torte natürlich sofort probiert, und sie ist wirklich ein Muss für jeden der Österreich oder speziell Wien besucht!
Um 12 Uhr machen die Azubis alles zusammen Pause, Lea und ich bekommen sogar jeden Tag frisches Mittagessen aus der Küche, die auch die herzhaften Produkte für die Läden herstellen.
Nach der Mittagessen werden noch kleine Aufgaben erledigt wie zum Bespiel Mürbeteigtarteletts herstellen, Strudelbrösel backen oder Nüsse oder andere Sachen reiben. Dann wird zusammen aufgeräumt. Wir haben großes Glück, denn hier gibt es einen Spüler der das Spülen übernimmt, das sparrt sehr viel Zeit und ist für uns Luxus. Außerdem gibt es Reinigungskräfte die uns beim Putzen der Backstube helfen.
Um 14:30 durften wir nach Hause gehen, alle gemeinsam. Die Stimmung in der Backstube ist harmonisch und alle sind super hilfsbereit bei jeglichen Fragen.
Sprachlich kommen wir hier super zurecht, aber wenn sich die Österreicher untereinander mal schnell unterhalten, ist es schon schwer mitzukommen, oft müssen wir uns konzentrieren alles zu verstehen aber es funktioniert echt super. Das Beste was wir bis jetzt gehört haben, war der „Mistkübel“ bedeutet schlicht und einfach „Mülleimer“.
Was uns hier besonders aufgefallen ist, dass sich fast alle untereinander siezen, aber denn den Vornamen dazu nennen, z.B. Frau Eva oder Frau Lea. Dies wird immer gemacht, außer es wird einem das Du angeboten.
Am Donnerstag den 05.01.2023 haben wir schon um sechs Uhr angefangen zu arbeiten, da am Freitag den 06.Jänner (so wird es hier genannt) ein offizieller Feiertag ist und somit die Backstube geschlossen bleibt.
Am Donnerstag haben wir viele Torten für die Läden vorbereitet, dass heißt schon geschnitten und verpackt, damit sie so in die Läden geliefert werden können. Außerdem habe wir noch Mini-Konfekt verpackt und Zitronentartes hergestellt. Da wir auch Zitronentartes in unserem Betrieb zuhause herstellen, war es schön mal den direkten Vergleich der Herstellung zu sehen. Ein Unzerschied ist zum Beispiel, das hier die Zitronencreme mit Stärke gestockt wird, zuhause machen wir das mit Vollei. Und der zweite große Unterschied ist, das der Baiser oder Schaummasse, wie es hier genannt wird, zur Hälfte unter die Creme gehoben wird, das machen wir zum Beispiel garnicht.
Es ist super aufregend, hier in der neuen Umgebung andere Herstellungsprozesse zu beobachten und auch selber durchzuführen und wir freuen uns auf alles was wir noch dazu lernen dürfen. Wir glauben, da wird noch einiges kommen denn uns wird auch das Gefühl vermittelt, das man Spaß daran hat uns was beizubringen und so macht das Arbeiten noch mehr Spaß.
Da wir jetzt durch der Feiertag ein langes Wochenende haben, besuchen wir die Stadt Budapest, welche so in 2,5 h mit dem Bus zu erreichen ist. In Budapest ist es wunderschön.
Ab Sonntag widmen wir unsere Freizeit dann dem Sightseeing in Österreich, besonders in Wien natürlich.
Wir hoffen ihr hattet einen kleinen Einblick in unsere ersten Tage.
Bis zum nächsten mal.
Viele Liebe Grüße aus Wien,
Lea&Eva

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Grüße aus Düsseldorf
Liebe Eva und Lea,
das hört sich ja toll an! Wie schön, dass Sie so herzlich aufgenommen wurden. Richten Sie bitte Herrn Krappl einen lieben Gruß aus!
Eine wunderbare nächste Woche wünsche ich Ihnen! Hier fängt ab morgen die Schule wieder an!
Grüße aus Düsseldorf
Birgit Wickenkamp

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