Sonntag, 23. Oktober 2022
Erschlagen
Heute hatten wir unseren ersten Arbeitstag im Tiergarten Schönbrunn. Am Wirtschaftshof angekommen haben wir von dem Herrn Messinger unsere Schlüssel erhalten und wir wurden in die Reviere eingeteilt. Sebastian ist in den ersten 2 Wochen im Terrarium und Hannah im Aquarium.

(Sebastian) Im Terrarium angekommen habe ich die Kollegen kennengelernt und wurde in den Bereich Terra eingeteilt. Insgesamt besteht, dass Revier aus vier Bereichen, (zu den andern Bereichen später mehr).

Zu dem Terra-Bereich gehört neben den Schau-Terrarien auch eine große Menge an Terrarien hinter den Kulissen. In diesen befinden sich Zuchtpaare und Jungtiere, aber auch beschlagnahmte Reptilien. Zu Täglichen Routine gehört auch das säuber der Giftschlangen Gehege. Dafür werden immer zwei Tierpfleger benötigt, einer, der den Schlangenhaken und Weiteres Abwehr Werkzeuge hält und die Schlange beobachtet, der andere kann werden dessen die nötigen Arbeiten in dem Terrarium Erledigen wie zum Beispiel Wasserwechsel, Pflanzen Gießen oder Kot Entfernen.
Ich durfte aber auch selber Schlangen händeln. Zwei Königspythons wurden zur Reinigung ihres Terrariums in eine Transportbox gesetzt, dabei wurde mir erklärt, an welchem Verhalten ich erkenne, ob die Schlange sich bedroht fühlt. Bei Reizung nehmen die Schlangen eine S-Haltung des vorderen Drittels ihres Körpers ein. So können sie blitzschnell nach vorne schießen und zubeißen. Beim Herausnehmen der Schlange habe ich mit einem Schlangenhaken diese bis an die offene Scheibe geleitet. So konnte ich sie mit beiden Händen hochheben, wobei ich in diese nicht festgehalten habe, sondern meine Arme als Stütze gedient haben.
Auch der restliche Tag war lehrreich. So konnte ich einer große Menge an Reptilien Arten kennenlernen, die zum Teil in Europa nur in Wien gehalten werden.

(Hannah) Ich wurde von einer Kollegin aus dem Terrarium ins Aquarium geleitet, wo ich dann meine Arbeitskollegen für die nächsten 2 Wochen kennengelernt habe. Das erste mal, wo ich den Bereich hinter den Kulissen gesehen habe, ist mir die Kinnlade runtergefallen, weil ich dadurch das die Schau doch eher übersichtlich mit Aquarien bestückt ist, sehr erschlagen von den Reihen von Zuchtbecken war. Roland ist im Aquarium der Quallen Experte der mir den ganzen Tag die Zucht und die Haltung der Quallen gezeigt hat. Da er einen sehr starken österreichischen Akzent hat, war es super schwierig, jedes Wort zu verstehen. Im Laufe des Tages tat er mir schon ein wenig leid, da ich nach jedem 2. Satz noch mal fragen musste, was er gesagt hat und bei manchen Sätzen er auch 3 Mal wiederholen/umschreiben musste, was er gesagt hat, bis ich ihn dann wirklich verstanden habe. Neben den Quallen durfte ich bei der Fütterung der Schaubecken dabei sein. Neben den Drachenköpfen durfte ich auch die Arapaimas selbst füttern. Letztere sind besonders beeindrucken. Diese bis zu 3 m langen Fische mit den roten Schuppen der Schwanzflosse und der grün-schimmernden Grundfärbung sehen aus wie echte Urzeitmonster.

Um es kurz zusammenzufassen, wir waren beide sehr erschlagen von den neuen Eindrücken und Informationen, die wir aufgenommen haben, aber freuen uns schon auf die kommende Revierzeit. Vielleicht können wir die Österreicher in einer Woche auch ohne Probleme verstehen.

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