Sonntag, 15. Januar 2023
Unsere zweite Woche geht zu Ende
Unsere zweite Woche in Wien geht heute zu Ende und da nutzen wir die Chance unsere Eindrücke und Erlebnisse nochmal Revue passieren zu lassen und hier festzuhalten.
Jeden Tag lernen wir neue Sachen, diese Woche haben wir Kardinal-Schnitten hergestellt, diese kannten wir bis jetzt nur aus unseren Lehrbüchern, aber gesehen, geschweige denn gegessen hatten wir sie bis dahin nicht. Daher waren wir umso mehr überrascht, als wir feststellten wie simple die Herstellung der Kardinalschnitte eigentlich ist. Die Kardinalschnitte besteht aus zwei Massen, eine Eiweißmasse (besteht aus Eiklar, Zucker und Stärke, diese wird dann aufgeschlagen) und eine Dottermasse (besteht aus Eigelb, oder Dotter wie es hier genannt wird, Zucker und Vollei, diese wird ebenfalls aufgeschlagen). Die Massen füllt man beide separat in einen Spritzbeutel. Man beginnt mit der Eiweißmasse und spritz drei länglich neben einander verlaufende Stränge längs auf ein Backpapier. Darauf oben spritzt man nochmal drei längs verlaufende Stränge. Dann nimmt man schon die Dottermasse und spritzt sie zwischen die oben verlaufenden Eiweißstränge.Zwei Reihen Dottermasse und drei Reihen Eiweißmasse. Das ganze wird dann im Ofen gebacken, insgesamt ca. 32 Minuten. Die ersten 16 Minuten mit geschlossenem Zug und die nächsten 16 Minuten mit offenem Zug, das ganze bei 180 Grad.
Dann müssen die Böden erstmal vollständig auskühlen. In der zeit kann man die Füllungen zubereiten, wir haben Erdbeersahne und Kaffeesahne hergestellt. Die Erdbeersahne zu Beispiel besteht aus Erdbeerpürre, Sahne, Quimik (das ist eine Sahne, welche direkt mit Gelatine versetzt ist), Sahnesteif, Zucker und Zitronensäure. Diese wird dann aufgeschlagen, bis zur gewünschten Konsistenz, bei der Kardinalschnitte ist diese ziemlich fest.
Wenn die Böden komplett ausgekühlt sind, dreht man sie einmal um, sodass das Backpapier oben liegt und zieht dieses dann ab. Auf die Unterseite der Böden wird dann auch mit einem Spritzbeutel die Füllung hufdressiert. Dann wird ein zweiter Boden auf den ersten gelegt, also Unterseite auf Unterseite. Dann werden die Kardinalschnitten in gleichmäßig dicke Stücke geschnitten und direkt für den Verkauf verpackt. Die Endstücke dürfen die Mitarbeiter essen oder mit nach Hause nehmen, also haben wir uns schonmal was für den Nachmittag gesichert und es war wirklich unglaublich lecker.
Diese Woche haben wir auch mit Herrn Krappl alles besprochen, was wir für unsere Croissants und Macarons brauchen, die wir nächste Woche mit den Azubis herstellen wollen, dazu mussten wie wenige Sachen bestellen. Wir haben das Gefühl, dass Herr Krappl sich sehr darüber freut, was wir vorhaben und deswegen hoffen wir umso mehr, dass wir alles so hinbekommen wie zuhause. Alle Maschinen und Öfen funktionieren ja etwas anders, deswegen sind wir etwas aufgeregt aber trotzdem guter Dinge.
Unser Wochenende haben wir wieder für Sight-Seeing genutzt. Freitag Nachmittag haben wir den wohl besten Kaiserschman der Stadt probiert, so sagt man es zumindest. Das war bei der Konditorei Demel direkt in der Stadt. Wir mussten ca 20 Minuten anstehen, hatten aber Glück weil die Schlange relativ kurz war. Während des Wartens draußen kann man aber schon durch ein Glasfenster beobachten wie drinnen vor den Gästen der Kaiserschman hergestellt wird, das war schon super interessant zu sehen. Als wir dann einen Platz im Cafe hatten bestellten wir einmal den Kaiserschman und einmal mit Nougat gefüllte Topfenknödel. Beides war wirklich sehr lecker, dazu gab es auch noch Zwetschgen- und Beerenröster. Die Atmosphäre im Cafe war wunderschön und die Decken sahen auch toll aus. Das ganze bezahlt man natürlich mit, insgesamt war es schon sehr teuer. Trotzdem können wir einen Besuch bei der Konditorei Demel nur empfehlen.
Am Samstag sind wir früh morgens mit dem Flixbus in die 1 Stunde entfernte slowakische Stadt Bratislava gefahren. Die Hauptstadt ist auch wunderschön, eine wirklich süße Altstadt mit unzähligen kleinen Cafés und Pubs.Auch die Burg haben wir besichtigt, und von dort oben hatte man einen wunderschönen Ausblick über die Stadt und die Donau. Wir waren nur etwas über die Größe der Stadt verwundert, weil sie uns sehr klein erschien.Bratislava ist übrigens die einzige Hauptstadt der Welt, die an drei Ländergrenzen liegt, Slowakei, Österreich und Ungarn. Auch einen Tagestrip in diese Stadt können wir nur empfehlen, wir würden aber sagen, dass dafür auch ein Tag völlig ausreichend ist. Am Abend sind wir zurück gefahren, und haben ihn entspannt ausklingen lassen. Für heute steht das Kunst-historische Museum in Wien auf unserem Plan, das passt super denn das Wetter heute ist eher bescheiden. Wir haben gesehen, dass es die nächste Woche auch nochmal richtig kalt werden soll, wir hoffen, dass wir hier noch Schnee zu sehen bekommen. Aber darüber halten wir euch in unserem nächsten Beitrag auf dem laufenden.
Ganz liebe Grüße aus Wien, bis demnächst.
Lea und Eva

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